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Call for Papers: Parteien in Bewegung. Jahrestagung AK Parteienforschung der DVPW, 25.-26. Oktober 2019, Akademie für Politische Bildung, Tutzing

Die etablierten Parteien und die von ihnen getragenen Parteiendemokratien westlichen Typs werden gegenwärtig von einer wiedererstarkten Form der politischen Vergesellschaftung – der Bewegung – unter Druck gesetzt. Bewegungen sind medial, gesellschaftlich und elektoral höchst erfolgreich (bspw. La République en Marche!, Podemos, Movimento 5 Stelle). Bewegungen entfalten in ihrer Verbindung von gesellschaftlicher Fundierung, populistischer und/oder personalisierter Zuspitzung und flexibler Organisationsstrukturen eine Zugkraft, die die etablierten Parteien nicht unberührt lässt. Zum einen, weil die Mitgliederparteien von Bewegungsparteien elektoral erfolgreich herausgefordert werden. Zum anderen, weil parteiliche Organisationsstrukturen (u.a. Binnenorganisation, Kommunikation) im Vergleich zur Bewegung als Organisationsform eher überholt wirken. Auch im deutschen Parteienwettbewerb gewinnt die „Bewegung“ an Bedeutung, sowohl als parteiliches Leitmotiv („Bewegungspartei“, „Bündnispartei“) wie auch auf Systemebene als Impulsgeber und Konkurrenz, wenn etwa parteiübergreifende Allianzen etablierte Parteien antreiben und die Agenda bestimmen (bspw. Fridays for Future, Deutsche Wohnen & Co enteignen, Aufstehen). Daher müssen Parteien als Organisationen, aber auch als Akteure der repräsentativen Demokratie reagieren.

Diese Entwicklungen nehmen wir zum Anlass, uns im Rahmen der AK-Jahrestagung dem Thema Parteien in Bewegung zu widmen. Damit sind vielfältige Fragen verbunden, etwa:

  • Von der Bewegung lernen? Parteientwicklung als Reaktion auf Bewegungserfolge?
  • Von der Partei lernen? Verparteilichung von Bewegungen im Parlament?
  • Parteien als Bewegung – Bewegungen als Partei: Wie neu & anders sind Bewegungen?
  • Partei – Bewegung – Gesellschaft: Wechselwirkung, Konkurrenten und Impulsgeber?
  • Grenzen und Potentiale der „Bewegungsdemokratie“: Korrektiv, Ergänzung oder Gefahr für die repräsentative Parteiendemokratie?
  • Entstehungsbedingungen/-gründe für Bewegungen: Neue Themen oder neue Formen?

Wir freuen uns über Beitragsvorschläge, die Antworten zu den skizzierten Fragen liefern. Beiträge können theoretisch oder empirisch angelegt sein. Empirisch sind Fallstudien ebenso wie vergleichende Analysen von Interesse, die verschiedene Ebenen ansprechen können. Ganz besonders begrüßen wir Einreichungen von Wissenschaftlerinnen.

Beitragsvorschläge bitte bis zum 31.07.2019 an die Sprecher des Arbeitskreises mailen (max. 250 Wörter; Prof. Dr. Uwe Jun, jun(at)uni-trier.de; Dr. Sebastian Bukow, bukow(at)hhu.de).

Die Jahrestagung des AK Parteien der DVPW findet in Zusammenarbeit mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing statt. Die Tagung ist paper-based, d.h. die ausgearbeiteten Beiträge müssen bis zum 15.10.2019 vorliegen und werden im Rahmen der Tagung diskutiert. Nach der Tagung werden die überarbeiteten Beiträge in der Schriftenreihe der Akademie Tutzing veröffentlicht (Abgabe der Beiträge: 31.12.2019).

A Closely Coupled Tango? Interactions between Electoral and Protest Politics, Workshop at the ECPR Joint Sessions, Nottingham, 25-30 April 2017, organizers: Ondrej Cisar (Charles University in Prague) & Swen Hutter (European University Institute)

The proposed workshop focuses on one of the most debated theoretical and empirical problems of social movement and collective action research. Social movement studies have tended to declare social movements the defining feature of established post-1968 democracies and generally prioritized the protest arena of action. However, there have been important recent contributions pointing out the need to focus on the electoral arena, political parties, and their interactions with social movements and protest politics. In fact, this type of inter-arena interaction constitutes one of the most important challenges of social movement research. At present, their interaction remains undertheorized and understudied. Moreover, by focusing on these two particular arenas, the papers assembled in the workshop will be able to address more general issues related to interactions of social fields in modern societies. Also, it will hopefully stimulate conversations across various research areas by bringing together scholars working on social movements, political parties and their networks, as well as on political participation and representation more generally. Given that European societies are currently facing multiple challenges, such as the recent economic recession in some parts of the continent, the rise in political populism, and xenophobic mobilization against diverse representatives of the supposed European “other”, this type of research focused not only on protest, but also its electoral consequences is about to become even more important. This is currently reinforced by the European “migrant crisis” which holds a clear potential to politically reconfigure not only the European political arena, but also national politics in many member states. In this respect, the workshop focuses on a problem of high real-world relevance.

To learn more about the Workshop and to submit a paper proposal visit the ecpr website. Abstracts are to be submitted by 1 December 2016.

Internet & Partizipation. Bottom up oder Top down? Politische Beteiligungsmöglichkeiten im Internet. Tagung am 1. Dezember 2012, Universität Hamburg. Organisatorin: Kathrin Voss

Mit dem Internet wurde schon früh die Vision einer partizipativen Gesellschaft verbunden, die Vorstellung, das neue Medium würde zu politisch besser informierten Bürgern und zu mehr Bürgerbeteiligung führen. Skeptiker hingegen gehen davon aus, dass die bestehenden Barrieren zwischen Individuum und politischer Öffentlichkeit nicht technischer, sondern sozialer Natur sind und daher auch durch das Internet nicht aufgehoben werden können. Zwischen der eher technikdeterministischen und der technikindifferenten Position bewegen wir uns auch noch heute. Mit dem Social Web sind neue Möglichkeiten entstanden, die von zivilgesellschaftlichen Organisationen ebenso eingesetzt werden wie von Parteien oder von staatlicher Seite – von E-Petitionen bis zur Piratenpartei, von Wikis bis zu Open Data und Adhocracy. Was funktioniert? Wer beteiligt sich? Wie lassen sich Menschen online mobilisieren? Welchen Einfluss haben die neuen Online-Tools auf die politische Kommunikation, auf politische Entscheidungen und auf das politische System selbst. Diese Tagung wird sich dem Thema „Internet und Partizipation“ aus unterschiedlichen Perspektiven widmen, sowohl von der zivilgesellschaftlichen Seite, also bottom-up, als auch von Seiten der Politik, also top-down. Dabei sollen nicht nur wissenschaftliche Ergebnisse zusammengetragen und diskutiert werden, es soll auch eine Brücke von der Wissenschaft zur Praxis gebaut werden und Erkenntnisse und Erfahrungen sollen ausgetauscht werden. Deshalb werden sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch Vertreter aus der Praxis, aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, aus der Politik aber auch aus den Medien eingeladen. Für die Konferenz wurde ein Format gewählt, das viel Raum für Diskussionen lässt.

Programm, Anmeldung und alle Details auf der Kongressseite
Programm als pdf

Kathrin Fahlenbrach, Martin Klimke, Joachim Scharloth und Laura Wong: The Establishment Responds. Power, Politics and Protest since 1945. Basingstoke & New York: Palgrave 2012.

Whereas protest movements themselves have been analyzed widely by several disciplines in recent decades, the larger repercussions they caused with respect to the various institutions of society and international affairs have largely been neglected. When thinking of, for example, the pivotal years of public protest such as 1968 across the world or 1989 in Eastern Europe, it was, however, the perception of the ‘establishment’ which fre-quently posed as the embodiment of things to overcome and the major target of criticism. It is therefore rather surprising that the manifold institutional and social reactions to these protest phenomena have not yet been sufficiently and comparatively explored.

This volume fills this gap by examining the many ways in which political parties, the business world, foreign policy makers and the intelligence community experienced, confronted or even actively contributed to domestic and transnational forms of dissent. In doing so, the book evaluates the establishment’s interaction with protest movements in a larger social and cultural context, emphasizing the influence of historical trajectories on a national and international level.

The volume therefore presents an alternative framework that integrates all different kinds of actors such as institutionalized politics, the media, academics, law enforcement agencies etc. in order to understand how all parts of society are affected by or involved in the construction of protest phenomena. The contributions to this book are united by a trans-disciplinary interest to embed protest in larger historical and cultural transfor-mations, thereby coming closer to the historical significance of these movements and their role in long-term social and political changes during and after the bloc confrontations of the Cold War.

Mehr Informationen auf der Verlagsseite
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Revolutionäre Realpolitik in Zeiten von Kürzungspolitik und Krise. Transformative Organizing – Strategies to Challenge the Cuts and Change Society

Ort: IG Metall, Alte Jakobstraße 149, Berlin Kreuzberg
Zeit:  22.-24. September 2011

Schuldenbremsen, „Austerity Politics“ und Sozialabbau zwingen soziale Bewegungen und linke Politik in vielfache Abwehrkämpfe. Oft gelingt es dabei nicht, Perspektiven über den aktuellen Horizont hinaus zu entwickeln. Die Orientierung auf kurzfristige Verbesserungen oder längerfristige Transformation wird oft als Gegensatz behandelt und ist Gegenstand von Konflikten und gegenseitiger Isolierung – Fundis gegen Realos, Reformer gegen Antikapitalisten. Welche Strategien können dagegen gefunden werden?

In den USA mobilisieren Community-Organizing-Projekte meist pragmatisch um konkrete Belange der betroffenen Gruppierungen, Gemeinden, Interessenverbänden. Unter dem Begriff „Transformative Organizing“ wird versucht, eine Perspektive der Transformation systematisch in die alltägliche Arbeit einzubeziehen. Können von hier Anstöße für die Konzipierung von Einstiegsprojekten, für eine „revolutionäre Realpolitik“ (Rosa Luxemburg) gewonnen werden?

Erfahrungen aus amerikanischen wie deutschen Projekten, Bewegungen und Mobilisierungen sollen auf der Tagung präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.

Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:

  • Wie wird in den Projekten konkret vorgegangen, was sind die Erfahrungen in der Praxis?
  • Welche spezifischen Probleme ergeben sich in den USA, worin liegen zentrale Unterschiede (Finanzierung, Staatsverständnis, politische Kultur)? Was lässt sich von den Erfahrungen für den deutschen / europäischen Kontext lernen?
  • Allgemeiner: welchen Beitrag könnte (transformatives) Community-Organizing für die Förderung der Mosaik-Linken leisten?
  • Welches Interesse kann/sollte eine institutionalisierte Linke an einer Stärkung und eigenständigen Entwicklung von Armen- und anderen sozialen Bewegungen haben?

Mehr Informationen und das Programm auf der Seite der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Intermediäre Akteure im Wandel. Parteien, Verbände, Interessengruppen und soziale Bewegungen vor neuen kommunikativen Herausforderungen. Gemeinsame Jahrestagung der Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der DGPuK, des Arbeitskreises „Politik und Kommunikation“ der DVPW sowie der Fachgruppe „Politische Kommunikation“ der SGKM

Ort: Universität Zürich
Datum: 09.02. 2012 – 11.02.2012

Gesellschaftliche und politische Wandlungsprozesse in modernen Demokratien wie volatile Mitgliedschaften, der Bedeutungsgewinn massenmedialer Kommunikation sowie Transnationalisierungsprozesse stellen die Vermittlungsleistungen intermediärer politischer Akteure zunehmend vor kommunikative Herausforderungen.

Ziel der gemeinsamen Jahrestagung „Intermediäre Akteure im Wandel. Parteien, Verbände, Interessengruppen und soziale Bewegungen vor neuen kommunikativen Herausforderungen“ des Arbeitskreises „Politik und Kommunikation“ der DVPW sowie der Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK)  ist es, den Umgang der intermediären Akteure mit den neuen kommunikativen Bedingungen zu analysieren und die Folgen des Wandels intermediärer Akteure für den demokratischen Prozess zu diskutieren.

Cfp als pdf

An diesem Freitag findet zum vierten Mal das Kolloquium Politik von unten statt. Wir diskutieren mit Swen Hutter (München) den Entwurf zu einem Zeitschriftenbeitrag zum Thema: „When do political parties protest? A comparative study of six West European countries“ und mit Paula Marie Hildebrandt (Weimar/Berlin) über ihre Dissertation „Folge dem weißen Kaninchen… Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum als Wiederentdeckung politischer Partizipation oder die ‚Kunst öffentlicher Partizipation‘“.

Das Kolloquium findet Freitag um 17.00 Uhr im Wissenschaftszentrum Berlin (Raum B 002/003) statt. Mehr Details zum Kolloquium auf dieser Seite.

Swen Hutter: When do political parties protest? A comparative study of six West European countries

This paper studies the protest activities of political parties. Thus, it takes the main collective actors of electoral democracies and ask, when do parties support or facilitate protest events on the streets; i.e., when do they enter a major arena of off-electoral democracy? More specifically, the paper deals with the frequency and timing of mobilization by parties in the protest arena. The study addresses effects of time, party and country characteristics. To begin with, I develop two hypotheses on the trends over time. While Kitschelt’s differentiation hypothesis leads us to expect that political parties focus increasingly on electoral competition and leave the protest arena to social movement organizations, movement society theorists expect that political parties are increasingly involved in protest activities. Regarding party characteristics, the literature suggests that left-wing, radical, niche and opposition parties are more likely to sponsor protest events than right-wing, moderate, mainstream and government parties. Finally, I expect that the general structural setting of political mobilization also affects parties’ action repertoire in a given country. Empirically, the study relies on a major dataset covering protest events in six West European countries (Austria, Britain, France, Germany, the Netherlands, and Switzerland) for the period 1975 to 2005. Overall, the paper presents mixed results for the time and country hypotheses, while most of the expected party differences can be observed. Particularly, the left-right ideological orientation of parties is a key factor that determines whether political parties enter the protest arena.

Titelbild: Performance von Pussy Riot auf dem Roten Platz (Foto: Pussy Riot Blog)
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