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Das Themenheft Politik der Zeitschrift Body Politics setzt sich mit verschiedenen Formen der Körper-Politik bzw. der Politisierung von Körpern auseinander und damit der Frage, was an Körpern politisch ist bzw. wie diese politisch werden. Welche Rolle spielen Körper in politischen Auseinandersetzungen und Aushandlungen, welche für die Etablierung politischer Herrschaft? Der Begriff Körperpolitik oder im Englischen body politics bezeichnet sehr unterschiedliche Dinge: Insbesondere in älteren Schriften der politischen Theoriewerden unter body politic politische Einheiten („Körperschaften“) und deren Funktionen analog zum menschlichen Organismus gedacht und beschrieben. Foucault stellt schließlich die Frage, in welcher Weise menschliche Körper für eine politische Ökonomie produktiv gemacht werden. Mit der Einführung des Konzepts der Biopolitik eröffnet er eine Perspektive auf das Verhältnis von Staat und Körper. Die individuellen Körper bzw. deren Gesamtheit als Bevölkerung werden zunehmend zum Gegenstand staatlich-politischen Handelns, sie werden je nach politischem System mit verschiedenen Strategien reguliert, kontrolliert und produktiv gemacht (z.B. durch Zwangssterilisationen oder finanzielle Anreize wie Elterngeld). Aber nicht nur der Staat politisiert die Körper. Auch die individuelle Nachfrage nach reproduktionstechnologischen Maßnahmen und deren Kommodifizierung können unter biopolitischen Aspekten analysiert werden. Rabinow wiederum untersucht mit seinem Konzept der Biosozialität die Vergemeinschaftung durch Biopolitik. Agamben und Mbembe denken das Konzept der Biopolitik weiter, um zu verstehen, wie Macht und Herrschaft am menschlichen Körper und dessen Vernichtung ansetzen.

Eine weitere Verwendung des Begriffs Körperpolitik geht auf die neue Frauenbewegung in Nordamerika und Westeuropa zurück. Deren zentrale Forderung – das Private ist politisch –, bedeutet, den Begriff des Politischen zu erweitern und den weiblichen Körper und seine Kontrolle, die Rolle von Sexualität im Geschlechterverhältnis zu einem Politikum zu machen und zu kritisieren. Dies zeigt sich vor allem im Kampf gegen das Verbot des Schwangerschaftsabbruchs. Wie andere soziale Bewegungen auch (z.B. die Homosexuellenbewegung, die Krüppelbewegung u.a.) politisiert die Frauenbewegung Körperfragen und nutzt den Körper als Mittel des politischen Protests.

Die Beiträge für das geplante Themenheft können Einzelstudien zu Körperpolitik und Politisierung von Körpern präsentieren, d.h. diese in zeitlicher und räumlicher Hinsicht untersuchen, bezogen auf bestimmte Politikfelder, Diskurse und Praxen. Gewünscht sind Beiträge, die sich damit auseinandersetzen, wie Körper explizit in politische Prozesse eingebunden werden. Körperhistorische und körpertheoretische Perspektiven sollen beleuchten, in welcher Weise Politik auch eine materiell-körperliche Dimension hat. Mögliche Themenbereiche wären Körper in sozialen Kämpfen (beispielsweise in sozialen Bewegungen wie der Frauenbewegung, der Behindertenbewegung, Fat Activism etc.), Körper/Affekt in populistischen Bewegungen, die Relevanz von Körpern für bestimmte Policy Felder, für die Politik von Grenzregimen, Körper(fragen) als Gegenstand öffentlicher Debatten etc.

Mit diesem Call sollen Beiträge eingeworben werden, die sich aus einer systematischen, einer empirischen und/oder historischen Perspektive mit Körperpolitik und Politisierung von Körpern beschäftigen. Bitte schicken Sie Vorschläge in Form von Abstracts mit einer Länge von einer Seite (max. 500 Wörtern) bis zum 15.1.2019 an: i.schmincke(at)lmu.de

Der Call als pdf-Datei.

Call for Papers: Konflikt, Kompromiss, Konsensus: Wie Bewegungen und Institutionen miteinander interagieren / FJSB Sonderheft „Bewegungen & Institutionen“

Wie wirken soziale Bewegungen und Institutionen aufeinander? Unter welchen Bedingungen kommt es zu welcher Interaktionsform von institutionellen Vertreter*innen und Protestierenden? Wie verhalten sich Protestbewegungen zu formalisierten Akteuren? Wie verändert sich deren Beziehungen über Zeit und warum? Kurzum: Wie interagieren Bewegungen und Institutionen miteinander? Dieser Frage soll in einem Sonderheft des Forschungsjournals soziale Bewegungen nachgegangen werden. Denn bisher mangelt es – trotz zunehmender Thematisierung – an ausreichender Konzeptualisierung der wechselseitigen Beziehung, die sich konfliktiv, einvernehmlich (konsensual), oder auf Kompromissen basierend ausgestalten kann. Oft basieren die Annahmen über das Verhältnis von Bewegungen und Institutionen auf einem liberalen Demokratieverständnis, nach dem sich zivilgesellschaftliche Organisationen und formalisierte Institutionen prinzipiell gegenüberstehen. Die fließenden Grenzen und Kontinuitäten zwischen beiden, vor allem aber die dynamischen Aushandlungs- und Anpassungsprozesse zwischen sozialen Bewegungen und institutionellen Akteuren finden dabei wenig Beachtung.

Dieser Spannweite von Interaktionsformen sowie der Dynamiken zwischen Institutionen und Bewegungen wollen wir uns theoretisch und empirisch nähern. Hierfür suchen wir sowohl nach empirisch wie auch konzeptionell motivierten Beiträgen, die zu weiterem Nachdenken über die Vielfältigkeit des Verhältnisses von Bewegungen und Institutionen anregen, bestehende Annahmen kritisch hinterfragen, oder die Veränderungen ihrer wechselseitigen Beziehung in den Blick nehmen – ob über Zeit, Raum, oder Akteursgruppen hinweg. Insbesondere rufen wir Autor*innen auf Abstracts einzureichen, die sich mit Fallbeispielen aus Südostasien, Lateinamerika, Afrika, oder dem arabischen Raum beschäftigen, da bisher die Theorieentwicklung vor allem auf Erkenntnissen aus Studien zu europäischen Staaten und den USA basieren.

Durch die länderübergreifende Perspektive des Sonderhefts, sollen implizite Vorannahmen über das Verhältnis zwischen Bewegungen und Institutionen, die vom bisherigen geografischen Schwerpunkt auf liberalen Demokratien herrühren, offengelegt und reflektiert werden, Lücken aufgezeigt werden und eine neue Perspektive auf die Interaktion von Bewegungen und Institutionen entwickelt werden, welche die Erkenntnisse der empirischen Beiträge des Sonderhefts miteinander verknüpft und für die Bewegungsforschung anknüpfungsfähig macht.

Darüber hinaus ist unser Ziel die parallel stattfindenden Debatten in unterschiedlichen Disziplinen zusammen zu bringen. Wir freuen uns somit über Arbeiten aus der Bewegungsforschung, aber auch aus der Demokratisierungs- und Transformationsforschung, vergleichenden Politikwissenschaft, sowie den Internationalen Beziehungen.

Unser Ziel ist es nicht zuletzt die bereits existierenden Fachdebatten dieser Disziplinen zusammen zu bringen und ihre theoretischen, methodischen und empirischen Erkenntnisse für die deutschsprachige Bewegungsforschung fruchtbar zu machen. Durch empirische Fallbeispiele aus verschiedenen geographischen Kontexten wollen wir die Bandbreite an Beziehungsgeflechten und Interaktionsprozessen zwischen Bewegungen und Institutionen in Ländern des Globalen Nordens und Südens aufzeigen. Hierdurch soll nicht zuletzt der Tendenz der Bewegungsforschung entgegengewirkt werden, Institutionen lediglich separat oder als antagonistisches Gegenüber von sozialen Bewegungen zu thematisieren.

Nicht zuletzt knüpft das Sonderheft dabei an Debatten im Arbeitskreis Bewegungen und Institutionen am Institut für Protest- und Bewegungsforschung Berlin (IPB) an, die bereits in eine Blogreihe zur Interaktion von Bewegungen und Institutionen des Bretterblogs eingegangen sind.

Formale Vorgaben und Zeitplan
– Abgabefrist für Beitragsvorschläge in Form von Abstracts von max. 500 Wörtern (!) bis zum 1. August 2018
– Auswahl der Beitragsvorschläge bis zum 1. September 2018
– Abgabefrist für ausgewählte Beiträge mit einer Beitragslänge von 4.500 Wörtern bis 1. Dezember 2018
– Veröffentlichung des Sonderhefts im Frühjahr 2019 (Ausgabe 2/2018 des Forschungsjournals Soziale Bewegungen

Wir freuen uns über Einsendungen, für weitere Fragen schreibt uns gerne:
Jannis Grimm: jj.grimm[at]fu-berlin.de
Nina-Kathrin Wienkoop: wienkoop[at]leuphana.de

Call for Contributions: Handbuch Poststrukturalistische Perspektiven auf soziale Bewegungen

Ein wesentliches Grundmotiv poststrukturalistischer Ansätze ist die Skepsis gegenüber stabil und wohl geordnet erscheinenden sozialen Phänomenen. Poststrukturalistische Perspektiven, wie sie bspw. bei Foucault, Derrida, Laclau und Mouffe oder Butler zu finden sind, betonen demgegenüber, dass Phänomene des Bruchs, der Abweichung und der Vielfalt, sowie unerwartete Dynamiken konstitutiv für Gesellschaft sind und daher zentrale Ansatzpunkte für eine Analyse sozialer Phänomene sind. Gemeinsam ist diesen Ansätzen ihr Fokus auf die Konflikte und Aushandlungsprozesse, die der Erzeugung sozialer Wahrheiten und Bedeutung zugrunde liegen.

Für die Analyse sozialer Bewegungen ist diese Blickverschiebung zentral, denn erst durch diese poststrukturalistische Perspektive werden einige wichtige Aspekte des Untersuchungsgegenstandes „soziale Bewegungen” erfassbar, die mittels der etablierten Forschungsansätze in der Bewegungsforschung weitestgehend unterbestimmt bleiben. Zu diesen Aspekten gehören beispielsweise das Verständnis sozialer Bewegungen als Ausdruck gesamtgesellschaftlicher Dynamiken und die daraus folgende Notwendigkeit einer explizit gesellschaftstheoretisch angelegten Analyseperspektive, die komplexe Wechselbeziehung von sozialer Struktur und Subjekt und die daraus resultierende Negierung der Annahme von feststehenden und objektiv erfassbaren Identitäten, wie auch die zentrale Bedeutung von Macht für die Formierung von sozialen Bewegungen und ihren Subjekten. Daraus schließen wir, dass es immer einer engen Verbindung von Empirie und Theorie bedarf und die Forschungspraxis und die Methoden an diese veränderte Blickverschiebung angepasst werden müssen. Dies impliziert auch die Kenntlichmachung der eigenen Position als Forscher*in, die (Weiter-)Entwicklung daran angepasster Forschungsmethoden und eine kritische Reflexion dieser.

Im deutschsprachigen wie im internationalen Raum arbeiten bereits zahlreiche Forscher*innen aus einer poststrukturalistischen Perspektive zu sozialen Bewegungen, Protest und Praktiken des Widerstands. Was jedoch eine poststrukturalistische Perspektive konkret bedeutet, welche Prämissen sie impliziert, auf welchen theoretischen Ansätzen sie aufbaut und wie diese empirisch angewendet werden, ist dabei immer noch ein weites, relativ unstrukturiertes und loses Feld.

Um die Sichtbarkeit poststrukturalistischer Arbeiten zu erhöhen, einen strukturierten Überblick über das heterogene Feld poststrukturalistischer Bewegungsforschung zu erhalten, Ideen und Ansätze zu bündeln und in einen produktiven Austausch zu bringen, wollen wir ein Handbuch Poststrukturalistische Bewegungsforschung veröffentlichen. Das Handbuch soll einerseits einen Überblick über die existierenden methodischen und theoretischen Ansätze geben. Andererseits soll es im Sinne eines Werkzeugkastens die konkrete Herangehensweise des jeweiligen Ansatzes nachzeichnen und aus der Forschungspraxis berichten.

Die einzelnen Artikel sollten wie folgt aufgebaut sein: Zunächst sollten die theoretischen und epistemologischen Prämissen des verwendeten Ansatzes vorgestellt werden. In einem zweiten Schritt sollten darauf aufbauend die konkrete Forschungspraxis illustriert, etwaige Probleme der Operationalisierung identifiziert und mögliche Lösungsvorschläge diskutiert werden. Die Darstellung der eigenen poststrukturalistisch geprägten Forschungsperspektive sollte daher anhand eines empirischen Fallbeispiels veranschaulicht werden. Das Fallbeispiel muss dabei nicht eine soziale Bewegungen im engeren Sinne umfassen, sondern kann sich auch auf Proteste und andere Formen widerständiger Praktiken beziehen. Zusätzlich suchen wir noch ein bis zwei Artikel, die das Feld verschiedener poststrukturalistischer Ansätze zur Erforschung sozialer Bewegungen auf einer breiteren Meta-Ebene systematisch aufarbeiten.

Wir rufen alle Interessierten auf, sich mit eigenen Beiträgen an dem angestrebten systematischen Überblick über die Vielfalt poststrukturalistisch inspirierter Herangehensweise an das Themenfeld ‘soziale Bewegungen’ zu beteiligen. Dies schließt explizit auch Wissenschaftler*innen ein, die sich selbst nicht direkt in der Bewegungsforschung verorten (bspw. geographische, kultursoziologische, feministische oder postkoloniale Ansätze).

Wir freuen uns auf Abstracts (englischsprachige Beiträge sind ebenfalls willkommen) von circa 250 Wörtern. Die Beitragsvorschläge sollten gemeinsam mit einer kurzen Darstellung der eigenen Person bis zum 19. Februar 2018 bei den Herausgeber*innen eingehen.


Das Handbuch wird von den Sprecher*innen des ipb-Arbeitskreises “Poststrukturalistische Perspektiven auf soziale Bewegungen” herausgegeben und beruht auf den Diskussion innerhalb des Arbeitskreises. Der AK ist Teil des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung und wurde im Sommer 2016 gegründet. Ziel des Arbeitskreises ist es, poststrukturalistische (und andere bisher unterrepräsentierte gesellschaftstheoretische) Ansätze in der Bewegungsforschung sichtbarer zu machen, mit diesen Ansätzen arbeitende Forscher*innen zu vernetzen und auf diesem Weg das Portfolio theoretischer und methodischer Ansätze innerhalb der Forschung zu sozialen Bewegungen zu erweitern. An einer Mitarbeit im AK interessierte Forscher*innen können sich gern unter den auf der AK-Seite genannten Emailadressen melden.

Call for Papers für ein Schwerpunktheft der Zeitschrift Industrielle Beziehungen: „Soziale Bewegungen und industrielle Beziehungen“, Herausgeberinnen: Sabrina Zajak und Britta Rehder (Ruhr-Universität Bochum)

In den industriellen Beziehungen wurden die Gewerkschaften als soziale Bewegungen wiederentdeckt. Die Literatur über gewerkschaftliche Revitalisierung und „social movement unionism“ knüpft bisher allerdings nur sehr lose an die theoretischen Konzepte und empirischen Befunde der Bewegungsforschung an. Dies lässt eine grundlegende und umfassendere Analyse der Beziehungsgeflechte zwischen sozialen Bewegungen und Gewerkschaften auf der einen sowie Versuche der Integration der industriellen Beziehungs- und Bewegungsforschung auf der anderen Seite unterberücksichtigt. Zudem werden soziale Bewegungen meist nur in ihren Interaktionsbeziehungen mit den Gewerkschaften untersucht, nicht aber in ihrem Zusammenspiel mit der betrieblichen Arena der Arbeitsbeziehungen. So wissen wir bisher kaum etwas darüber, ob Forderungen sozialer Bewegungen nach mehr Partizipation und Demokratisierung von Unternehmen dazu beitragen, etablierte Mitbestimmungsstrukturen entweder zu stärken oder aber zu verdrängen bzw. zu ersetzen. Der Austausch und Dialog zwischen den Forschungsgebieten ist in dem Maße relevant, in dem die Bedeutung sozialer Bewegungen im sozialen und politischen Prozess weltweit (wieder) zu wachsen scheint. Nicht wenige Beobachter/innen sehen Kooperationen zwischen sozialen Bewegungen und Gewerkschaften in Zeiten kontinuierlicher Krisen als Kernelement einer Gegenbewegung und als wichtiges Heilmittel gegen die Auswüchse neoliberaler Globalisierung und deren wirtschaftliche und politische Krisendynamiken. Dabei lassen sich Allianzen in verschiedenen Themenfeldern auch jenseits der Erwerbsregulierung feststellen, z.B. in Handels- und Austeritätsprotesten ebenso wie in den Bereichen (globaler) Umweltregulierung, der Energiewende, der Flüchtlingspolitik oder im Kampf gegen Rechtspopulismus- und -extremismus. Gleichzeitig ist es nicht selbstverständlich, dass es zu Bündnissen kommt, und wir wissen bisher wenig darüber wie und unter welchen Bedingungen ideologische Differenzen, unterschiedliche historische Entwicklungspfade und Konkurrenzverhältnisse zwischen unterschiedlichen Organisationsformen überwunden werden.

In dem geplanten Schwerpunktheft sollen daher sowohl empirisch als auch konzeptionell-theoretisch angelegte Beiträge zum Thema ‚Industrielle Beziehungen und soziale Bewegungen’ veröffentlicht werden. Diese können und sollen mit fachlich unterschiedlichen Perspektiven arbeiten (z.B. Soziologie, Politikwissenschaft, Gender Studies, Wirtschaftswissenschaften, Ethnologie, politische Ökonomie, Geschichtswissenschaften, Arbeitsrechtswissenschaft). Auch international bzw. transnational angelegte oder komparative Beiträge sind sehr willkommen. Die Manuskripte könnten beispielsweise die folgenden Themen adressieren und kombinieren:

Theorieintegration

Welche theoretischen Konzepte der Bewegungsforschung sind besonders anschlussfähig und gewinnbringend für die Perspektive der industriellen Beziehungen? Was können beide Bereiche voneinander lernen? In der Bewegungsforschung spielen z.B. Theorieschulen eine große Rolle, die im weitesten Sinne den interpretativen oder konstruktivistischen Ansätzen nahe stehen (z.B. Framing). Diese werden in der Literatur über industrielle Beziehungen bisher nur sehr zögerlich rezipiert. Wie ist das zu erklären, und lässt sich die Theoriedivergenz in fruchtbarer Weise überwinden?

Kooperation und Konflikt zwischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen:

Gibt es Themenbereiche, Politikfelder und Kontextbedingungen, die Allianzen wahrscheinlicher machen? Welchen Einfluss hat die nationale und/oder sektorale institutionelle Verfasstheit der Systeme der Arbeitsbeziehungen auf die Entstehung von Konflikt oder Kooperation? Machen ein starker Staat und/oder organisationsmächtige Verbände (bzw. die Abwesenheit dieser Faktoren) einen Unterschied? Welche Institutionalisierungsgrade von Kooperation lassen sich feststellen und wie lassen diese sich begründen? Welche Themenhierarchien, ideologischen Diskrepanzen, und (Macht-)Konflikte lassen sich innerhalb von Allianzen beobachten? Gibt es Gewerkschaften oder Bewegungen, die besonders resistent gegenüber Kooperation sind und warum?

Soziale Bewegungen und betriebliche Arbeitsbeziehungen:

Inwiefern tragen soziale Bewegungen zur Schaffung neuer Partizipationsformen am Arbeitsplatz bei? Ergänzen diese die etablierten Mitbestimmungsstrukturen oder stehen sie in Konkurrenz? Welche Rolle spielen Betriebsräte in den und für die Interaktionsbeziehungen zwischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, z.B. im Fall unternehmenszentrierter Kampagnen? Unter welchen Bedingungen fördern sie die Kooperation der Gewerkschaften mit Bewegungsakteuren, in welchen Fällen treten sie als Bremser auf? Lassen sich Muster feststellen bzgl. verschiedener Betriebsratstypen? Und sind Fragen des Konflikts bzw. der Kooperation auch relevant und ertragreich in Bezug auf die Management- und Arbeitgeberseite? Lassen sich Fälle identifizieren und erklären, in denen Koalitionen mit sozialen Bewegungen und gegen die Arbeitnehmerinteressen geschlossen werden?

Mehrebenendynamiken:

Ist Kooperation zwischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen auf lokaler oder globaler Ebene wahrscheinlicher? Sind Kooperationen besonders dafür geeignet, auf mehreren Ebenen gleichzeitig zu mobilisieren? Welche Rolle spielen supranationale Akteure, z.B. Europäische Betriebsräte oder Dachverbände der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite, für die Interaktionsbeziehungen?

Zu diesen (und verwandten) Themen erbitten wir bis zum 20.01.2017 zunächst ein Abstract (ca. 1-2 Seiten) mit Arbeitstitel, Fragestellung, methodischer Herangehensweise, evtl. verwendeter Datengrundlage sowie einer kurzen Erläuterung des theoretischen Bezugs des Beitrags als PDF- oder Word-Datei.

Zeitplan

Der Zeitplan sieht wie folgt aus:
20.01.2017: Einreichung der Abstracts
15.02.2017: Mitteilung über (Nicht-)Annahme
31.08.2017: Full papers liegen vor
31.10.2017: Gutachten liegen vor
31.12.2017: Ggf. Abgabe der Überarbeitung
31.01.2018: Ergebnis der Nachbegutachtung
28.02.2018: Letzte Überarbeitungen liegen vor
Ca. 15.04.2018: Erscheinen des Hefts

Abstracts bitte an Rainer Hampp Verlag: E-Mail: Hampp(at)RHVerlag.de

Call for Contibutions: Blog und Buch zum bürgerschaftlichen Engagement in der Flüchtlingshilfe in Nordrhein-Westfalen

Im Januar wird ein neuer Blog zum Thema bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe mit dem Schwerpunkt auf Nordrhein-Westfalen online gehen. Ziel des Blogs ist es, Formen, Motive, Strukturen, Effekte und regionale Herausforderungen bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe zu diskutieren. Gesucht werden theoretische und empirische Beiträge von WissenschaftlerInnen, Studierenden, Engagierten, und weiteren Interessierten. Folgende Themen und Fragestellungen sind denkbar:

  • Engagementformen und –verständnisse: Welche verschiedenen vor allem informellen und netzwerkförmigen Formen des Engagements lassen sich beobachten? Inwiefern verschieben sich die Grenzen zwischen politischem und sozialem Engagement? Was unterscheidet Engagement in der Flüchtlingshilfe von anderen Engagementbereichen?
  • Engagement und Lebensverlauf: Aus welchen Motiven und Beweggründen entscheiden sich Engagierte für die Aufnahme des Engagements? Welche Rolle spielt das Engagement für die Engagierten selber? (Lerneffekte, Netzwerkeffekte, Auswirkungen auf politische Einstellungen, eigene Arbeitsmarktintegration)
  • Engagement und Integration: Welche Wirkung entfaltet Engagement auf die Personen mit Fluchthintergrund? Werden durch das Engagement soziale Ungleichheiten reproduziert?
  • Interaktion mit Behörden: Welche Erfahrungen werden im Umgang mit Behörden gesammelt?
  • Institutionalisierung von Engagement: Wie institutionalisiert sich Flüchtlingsengagement? Welche alternativen Organisationsstrukturen etablieren sich jenseits des Vereins?
  • Engagement und soziale Medien: welche Rolle spielen soziale Medien in der Organisation und Verbreitung von Engagement?
  • Engagementabbruch: Warum beenden Personen ihr Engagement?

Beiträge können laufend eingereicht werden (Länge 1000 bis max. 6000 Wörter). Beiträge, die bis zum 20.01.2017 eingereicht werden, werden auf einem Workshop am 31.01 am Institut für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum, vorgestellt. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit in das Blogbuch aufgenommen zu werden.

Der Blog und das Blogbuch entstehen in Anschluss an das Lehrforschungsprojekt „Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe in Nordrhein-Westfalen“ (Leitung Sabrina Zajak, Mitarbeit: Ines Gottschalk). Dabei nehmen die Beiträge der Studierenden selbst verschiedene Formen des Engagements in der Flüchtlingshilfe in der Region in den Blick. Anhand unterschiedlicher Fallbeispiele werden sowohl individuelle Motive und Beweggründe für Flüchtlingsengagement als auch Prozesse der Institutionalisierung des Engagements in Vereinen und deren Interaktion mit Behörden und anderen Akteuren in der Flüchtlingspolitik betrachtet. Auch das Bild, welches Ehrenamtliche von Flüchtlingen entwerfen sowie das Verhältnis zwischen Ehrenamtlichen und Flüchtlingen werden beleuchtet. Die verschiedenen Fallstudien werden ebenfalls in dem Blog und Blogbuch veröffentlicht.

Beitragsbekundungen sind bis zum 15.12.2016 an Ines Gottschalk (ines.gottschalk(at)rub.de) zu richten. Die Beiträge für den Blog sind bis zum 20.01.2017 einzureichen. Beiträge für das  Buch bis zum 28.2.2017.

Alle Interessierten sind zudem herzlich eingeladen, zum Abschlussworkshop des Seminars zu kommen. Im Rahmen des Workshops soll die Möglichkeit bestehen, gewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse an Engagierte zurückzuspielen und gleichzeitig auch relevante Fragestellungen aus der Praxis mit in zukünftige Forschungsprozesse zu nehmen. Der Abschlussworkshop findet am 31.1.2017 von 14:00-18:00 Uhr im Institut für soziale Bewegungen, Clemensstraße 17-19, 44789 Bochum statt. Am Anschluss an den Workshop wird es die Möglichkeit zur weiteren Diskussion bei einem Essen und Getränken geben.

Mehr Informationen zum Projekt auf der ISB-Webseite.

Call for Contributions: feministische studien (Heft 1/2017): Gesellschaftskritik in Frauenbewegungen und (queer)feministischen Öffentlichkeiten, Gastherausgeberinnen: Elisabeth Klaus, Tanja Thomas und Susanne Kinnebrock

Feministische Interventionen in gesellschaftliche Transformationsprozesse, ein von feministischer Gesellschaftskritik geschärfter Blick auf „soziale, kulturelle, politische Verhältnisse und Entwicklungen und die Analyse gesellschaftlicher Ungleichheit, aber auch die Kritik an Kapitalismus, Neoliberalismus sowie Patriarchalismus und Heteronormatitvität sind unverzichtbar im Kampf um mehr Emanzipation und Geschlechtergerechtigkeit“ (Wischermann 2013: 188).

In der Vergangenheit und bis heute setzen sich Frauenclubs, Frauenvereine, Frauenbewegungen, lesbisch-feministische Bewegungen und queere Bündnisse weltweit für Emanzipation und Geschlechtergerechtigkeit ein: Lokal, überregional und transnational kämpfen sie gegen mangelnde Achtung und unzureichende Förderung  sowie für den Schutz  der Rechte von Menschen aller Geschlechter. Sie protestieren gegen Ungleichheit zwischen Männern* und Frauen* und für die Teilhabe an der Macht und an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen etwa der Politik, Wirtschaft, Gesundheit, Bildung, Umwelt und Friedenssicherung. In diesen Kämpfen haben sich Frauenbewegungen wie (queer-)feministische Öffentlichkeiten zugleich neue symbolische wie materielle Räume angeeignet und diese ausgestaltet, Grenzen des Sichtbaren und Sagbaren verändert und eigene kulturelle Ausdrucksformen gefunden. Damit einher ging eine Kritik an rationalistischen Vorstellungen von Politik und an objektivistischen Vorstellungen von Wissen.

Die Frauenbewegungsforschung hat gezeigt, dass  Medien  in feministischen Gegenöffentlichkeiten  eine zentrale Rolle spielen. Vom Flugblatt bis zu Twitter wurden und werden Medien  für die wirkmächtige Thematisierung ihrer Forderungen  genutzt,  sie werden als Instrumente zur öffentlichen Skandalisierung und Visualisierung eingesetzt; Ungerechtigkeiten und Exklusionen werden somit sichtbar gemacht und Teilhabe an der hegemonialen Öffentlichkeit eingefordert. Mediale und kulturelle Produktionen wie  Bewegungszeitschriften,  Zines und Blogs  waren und  sind  aber auch für feministische Selbstverständigungsprozesse, die Herausbildung  einer eigenen Bewegungskultur und  feministischer Netzwerke bedeutsam. Sie befördern  feministisches Bewusstsein, wecken die Lust am gemeinsamen Lernen auch in Kontroverse und ermöglichen die ermächtigende Erfahrung der kollektiven Durchsetzung von Forderungen. Damit liefern feministische Öffentlichkeiten zugleich Anstöße für die Erweiterung der  eigenen  Handlungsmöglichkeiten  ihrer Akteur*innen  –  Gesellschaftsveränderung war und ist stets mit Prozessen der Selbstveränderung verbunden. Die Formen des Zugangs und der produktive Gebrauch von Medien haben einen Anteil an der Verfestigung alter oder der Begründung neuer Machtverhältnisse und Hierarchien  auch  innerhalb feministischer Bewegungen, die  von  vielfältigen Kontroversen und Debatten begleitet waren und sind.

Feministische Öffentlichkeiten haben stets das Spektrum an medialen Kommunikationsmöglichkeiten für die Vernetzung über lokale Räume und nationalstaatliche Grenzsetzungen hinweg ausgenutzt und verbreiten heute etwa die Ergebnisse der Weltfrauenkonferenz 2016 in Nepal via YouTube und anderen Social Media Anwendungen.  Zweifellos haben sich  Kommunikationsforen und  -formen von  Frauenbewegungen und(queer-)feministischen Bewegungen vervielfältigt, doch bleibt die Frage, inwiefern damit auch eine Stärkung ihrer Positionen einhergeht.

Stets wurden und werden feministische Bewegungen in hegemonialen Öffentlichkeiten und Medien reflektiert und repräsentiert, oft auf eine Weise, die ihre Handlungsmöglichkeiten einschränken und Sanktionen gegen ihre Akteur*innen legitimieren.  In den Medien werden Widerstände artikuliert und Akteur*innen bedroht und diffamiert. Antifeministische Netzwerke, die sich derzeit im Internet besonders vehement artikulieren, sind dabei kein ganz neues Phänomen, sondern ebenso historisch wirkmächtig gewesen, und wurden und werden auch von Frauen* mitgetragen. Dazu kommt, dass auch unabhängig von organisierten antifeministischen Bündnissen in hegemonialen Öffentlichkeiten Grenzen errichtet werden, zwischen „guten“ und „schlechten“ feministischen Positionierungen, zwischen Akteur*innen, die in den traditionellen Medien zu Wort kommen und solchen, die keine Stimme haben. Forderungen feministischer Bewegungen konnten so von ihrem gesellschaftskritischen Impetus abgespalten und für Modernisierungen im neoliberalen Kapitalismus genutzt werden. Das gilt etwa für die in den 1970er Jahren geforderte Neugestaltung von Produktions- und Reproduktionsbereich, die zwar den Eintritt von Frauen in das Arbeitsleben  forciert, aber die gesellschaftliche Geringschätzung von häuslicher Pflegeleistung und Reproduktionsarbeit nicht verändert hat. Das gilt auch für die öffentliche Thematisierung von sexueller Gewalt, die heute für rassistische Positionen missbraucht wird. Das wirft die Frage nach den Strategien und Möglichkeiten auf, sich gegen Enteignungen, Spaltungen und Antifeminismus zur Wehr zu setzen. Damit verbunden stellt sich die Frage, wie einer Re-Artikulation feministischer Bewegungen und dem Verlust eines kollektiven Gedächtnisses über feministische Gesellschaftskritik begegnet werden kann.

Mit diesem Call wollen wir Autor*innen einladen, die Frauenbewegungen bzw. (queer-)feministische Bewegungen untersuchen und Fragen stellen nach

  • der Bedeutung von Medien für die Strategien, Artikulations- und Interventionsmöglichkeiten in verschiedenen historischen Phasen,
  • dem Stellenwert von kulturellen und medialen Produktionen, von Performativität und Affektivität für Bewegungskulturen und Bewegungsöffentlichkeiten sowie deren Akteur*innen,
  • den Veränderungen für die Formierung und Entfaltung  von feministischen Bewegungen, die mit digitalen Medien einhergehen,
  • der historischen und aktuellen Bedeutung des Mediengebrauchs und den diesen  innewohnenden Ambivalenzen,
  • nach konkreten Praktiken des Mediengebrauchs auf den unterschiedlichen Ebenen feministischer Öffentlichkeit,
  • dem translokalen (transnationalen) Vernetzungspotential mittels Medien, das womöglich zugleich Machtverhältnisse zu irritieren wie zu stabilisieren vermag,
  • den Potentialen von Medien, aber auch ihren Grenzen  für individuelle und kollektive Erfahrungen und für die Entwicklung eines feministischen Bewusstseins,
  • den Möglichkeiten der Verhandlung von Erinnerungen und der Konstituierung feministischer Bewegungsgedächtnisse,
  • der medialen Repräsentationen und dessen Relevanz für Handlungsfähigkeit,
  • dem Charakter, den Formen und Ursachen antifeministischer Bewegungen, ihrer Bedeutung für die Einschränkung feministischer Öffentlichkeiten und den Möglichkeiten, diesen wirkmächtig zu begegnen.

Die Zeitschrift feministische studien – Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung Nr. 1/2016 wird 6 bis 8 Beiträge zu diesem Schwerpunkt enthalten, und zwar Aufsätze (bis 40.000 Zeichen) und Diskussionsbeiträge (bis 25.000 Zeichen), die nach einem peer-review-Verfahren ausgewählt werden. Erwünscht sind auch Tagungsberichte sowie Rezensionen oder Sammelrezensionen zu Veröffentlichungen, die sich vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, mit dem Schwerpunkt dieses Heftes beschäftigen.

Wir laden Sie herzlich ein, bis zum 03.07.2016 ein Abstract von bis zu 2.500 Zeichen bei den Herausgeberinnen des Schwerpunktheftes, Prof. Dr.  Elisabeth Klaus  (Universität Salzburg),  Prof. Dr. Tanja Thomas (Universität Tübingen) und Prof. Dr. Susanne Kinnebrock (Universität Augsburg) einzureichen. Einreichung: manuskripte@feministische-studien.de

Download: Der Call als pdf-Datei

Call for Papers: Forschungsjournal Soziale Bewegungen Themenheft ,Bildung und Soziale Bewegungen‘ in Jg. 29/Heft 4/2016, Hg. von Ingrid Miethe (Giessen) und Silke Roth (Southampton)

Im Themenheft sollen aktuelle Beiträge zur Forschung des Verhältnisses von Bildung und sozialen Bewegungen aus einer interdisziplinären Perspektive versammelt werden. Soziale Bewegungen sind Orte politischen Handelns und Orte informeller Bildung. Eine Verbindung sozialer Bewegungen und Bildung lässt sich auf mehreren Ebenen konzipieren:

  • Soziale Bewegungen sind Bildungsorte, finden doch über die Aktivität in sozialen Bewegungen immer auch Lern- und (Bewusstseins-)Bildung-Prozesse statt. Diese reichen von Selbsterfahrungsprozessen, Kommunikations- und Organisationskompetenzen zu Training und Techniken gewaltfreien Widerstandes oder der Beratung von Erkrankten oder Gewaltopfern.
  • Soziale Bewegungen können aber auch selbst Bildung bzw. die Forderung nach Bildung zum Gegenstand haben. Beispiel dafür sind sowohl die Arbeiter- als auch die Frauenbewegung, die den Zugang zu Bildung für bislang ausgeschlossene Gruppen einforderten. Zu nennen sind hier aber auch eigene aus sozialen Bewegungen resultierende Bildungsangebote wie Etablierung von Archiven, Instituten, Schulen und Universitäten (Sommer-Uni, Frauen-Uni).
  • Soziale Bewegungen können auch selbst als ‚lernende Organisationen‘ verstanden werden, die ihrerseits organisationale Lernprozesse durchlaufen. Sowohl zur (erfolgreichen) Bewältigung der verschiedenen Phasen sozialer Bewegungen, als aber auch für Prozesse der Institutionalisierung sozialer Bewegungen sind organisationale Lernprozesse unumgänglich.
  • Soziale Bewegungen haben den Lerngegenstand selbst verändert. So haben sich diese nicht zuletzt in Studienfächern niedergeschlagen. Frauenbewegungen führten zu Frauen- und Gender Studien, Schwul-lesbische Bewegungen zu queer studies, die Arbeiterbewegung hat sich in kritischen Studien von Ökonomie und Arbeitsverhältnissen niedergeschlagen, die ökologische Bewegung in environmental studies und die Bewegungen ethnischer Minderheiten in race studies. In vielfacher Hinsicht sind kritische Theorie und postmoderne Ansätze ein Ausdruck des Einflusses sozialer Bewegungen, die dominante Gruppen in Frage stellen und Ideologiekritik üben.
  • Weiterhin interessiert uns inwiefern Reformprozesse wie Exzellenz-Initiativen und der Bologna-Prozess sowie die zunehmende Bedeutung der Erwerbung beruflicher Kompetenzen im Rahmendes Universitäts-Studiums, z.B. durch Praktika, politisierend oder ent-politisierend wirkt und inwiefern diese Veränderungen auf Widerstand stossen, z.B. Proteste gegen Studiengebühren, Studienzahlen oder Stellenabbau.

Wir stehen gerne für Rückfragen zur Verfügung und bitten um Abstrakts (ca. 300 -500 Worten) bis zum 31. August 2015 an ingrid.miethe(at)erziehung.uni-giessen.de und silke.roth(at)soton.ac.uk. Autorinnen werden bis zum 31. Oktober 2015 darüber benachrichtigt, ob ihr Beitrag in das Heft aufgenommen wird. Komplette Beiträge (4000 – 6000 Worte) müssen bis zum 29. Februar 2016 eingereicht werden.

Protest in Bewegung? Zum Wandel von Bedingungen, Formen und Effekten politischen Protests

Call for Contributions zu einem Sonderheft des Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft. GastherausgeberInnen: Priska Daphi (Goethe Universität Frankfurt), Nicole Deitelhoff (Goethe Universität Frankfurt), Dieter Rucht (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) und Simon Teune (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und TU Berlin)

Der CfP als pdf-Datei

Proteste sind eine zentrale Form politischer Partizipation, in der sich Bürgerinnen und Bürger selbstorganisiert und unmittelbar artikulieren und damit Konflikte sichtbar machen. Zuletzt wurde das durch neue Protestwellen belegt. Indignados, Occupy und Pegida stehen im Vergleich zu den Mobilisierungen der neuen sozialen Bewegungen im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts, aber auch für den Wandel von Protest. Gerade für die kaum verfassten und fluiden Formen politischen Protests ist es wichtig, dessen verändernde Bedingungen, Formen und Effekte zu verstehen.

Die Beiträge in dem geplanten Sonderheft sollen Wandlungsprozesse in Politik, Wirtschaft und Kultur in Bezug auf Protest reflektieren und damit den Blick für eine veränderte Protestlandschaft schärfen. Sie können theoretisch orientiert oder empirisch fundiert, idealerweise diachron und/oder synchron vergleichend angelegt sein. Der geographische Schwerpunkt soll dabei auf den Ländern der Europäischen Union liegen.

Die Beiträge des Sonderhefts sollen die unterschiedlichen Dimensionen des Wandels von Protest untersuchen. Das Heft wird hierzu in drei Themenstränge unterteilt. Ein Themenstrang soll sich der Frage widmen, inwieweit sich die Kontextbedingungen für Protest in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten verändert haben. Ein zweiter Strang befasst sich mit der Frage des Formwandels des Protests, während ein dritter Strang die möglicherweise veränderten Effekte von Protest untersucht.

Bedingungen von Protest
Gesellschaftliche Veränderungen bedingen Protest auf unterschiedlichste Weise. In den Politikwissenschaften sind in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren Stichworte wie Postdemokratie, Mehrebenenregime und Digitalisierung diskutiert worden. Folgt man etwa der These vom postdemokratischen Zustand liberaler Demokratien, die die Volkssouveränität durch die Verlagerung der Entscheidungsfindung und andere Tendenzen ausgehöhlt sieht, so verändert dies auch den Protest. Eine oft geäußerte Annahme ist z.B., dass die Bereitschaft, sich an Protesten zu beteiligen, mit diesen Veränderungen gewachsen ist.

Auch die zunehmende Verschränkung verschiedener territorialer Handlungsebenen verändert die Bedingungen für Protest. Wenn politische Entscheidungen und Regulierungen von Kommune, Land, Nationalstaat und internationalen Regimen sich zunehmend überlagern, so reagieren Protestbewegungen unter anderem mit veränderten Deutungsmustern und neuen Formen der Organisation. In den letzten Jahren waren insbesondere die globalisierungskritischen Bewegungen Ausdruck solcher Veränderungen. Am Beispiel der jüngsten Protestwelle der „Empörten“ wird die Spannung zwischen europäischer und nationalstaatlicher Ebene besonders deutlich, da sich die Kritik in erster Linie auf das Handeln nationaler Regierungen richtet, welche jedoch deutlich von europäischen Regelungen geprägt sind. Auch sind im Kontext der Globalisierung und der mit ihr einhergehenden Veränderungen in Migrationsbewegungen und Ökonomie neue Konfliktlinien identifiziert worden, die Protest beeinflussen. So ist z.B. Migration seit den 1990er Jahren zu einem zentralen Protestthema geworden.

Eine weitere wichtige Kontextbedingung für Protest ist die Digitalisierung der Kommunikation. Mit der enormen Reichweite und Geschwindigkeit des Internets, mit den Möglichkeiten des user generated content sowie den mediatisierten sozialen Netzwerken bieten sich Protestgruppen neue Wege der Mobilisierung bei relativ geringen Transaktionskosten. Davon macht eine Vielzahl von informellen Gruppen und etablierten Organisationen Gebrauch. Zudem sind spezialisierte Kampagnennetzwerke entstanden, die zum Teil Online- und Offline-Proteste kombinieren. Generell zeigt sich, dass Erwartungen und Mechanismen medialer Kommunikation immer stärker die Erscheinungsformen und Inszenierungen von Protest prägen, wobei kommerzielle und öffentlich-rechtliche Medien noch immer eine Schlüsselrolle zu spielen scheinen.

Formen von Protest
Vor dem Hintergrund veränderter äußerer Bedingungen und interner Dynamiken lassen sich Veränderungen der Protestformen feststellen. So wurde zum Beispiel in Bezug auf Organisationsformen die wachsende Bedeutung von Netzwerken und Kampagnenarbeit – anstelle dauerhafter und hierarchischer Organisationen – beobachtet. Die Digitalisierung, so lautet eine These, führt zu einer stärker vereinzelten Mobilisierung. Bezüglich der Protestrepertoires wird eine Erweiterung, Modularität und damit flexible Kombination einzelner Taktiken konstatiert. Speziell das Internet eröffnet eine Reihe neuer, teilweise niedrigschwelliger, teilweise aber auch voraussetzungsvoller Formen des Protestes, die bis zu illegalem hacktivism reichen können. Offen ist dabei, ob das Protestvolumen insgesamt zunimmt oder sich lediglich die Techniken der Mobilisierung verändern. Die verschärfte Konkurrenz um knappe Aufmerksamkeit und andere Ressourcen begünstigt zudem eine Professionalisierung vieler Bewegungsorganisationen und Kampagnen, die auch Auswirkungen auf die Inhalte und Stile der Austragung politischer Konflikte haben dürfte.

Effekte von Protest
Protest zielt letztlich auf gesellschaftliche und politische Wirkungen. Zur Erforschung der Wege, auf denen politischer Protest diese Wirkungen erzielt – von der Beeinflussung öffentlicher Meinung bis zur Herbeiführung konkreter politischer Entscheidungen –, wurden erste Schritte unternommen. Welche Rolle spielen aber die veränderten Kontextbedingungen und Formen des Protests? Haben Proteste in Zeiten wachsender Skepsis gegenüber den politischen Institutionen und deren VertreterInnen einen stärkeren Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung? Kommt es mit der zunehmenden Verschränkung lokaler, nationaler und internationaler Handlungsebenen zu einer Verschiebung des Themenkatalogs und der Adressaten von Forderungen? Kann durch die Nutzung des Internets und die Verbreitung sozialer Netzwerke die öffentliche Agenda nachhaltig beeinflusst und letztlich mehr Druck auf die Adressaten von Kritik ausgeübt werden? Oder werden die Rhythmen der Protestmobilisierung immer kurzatmiger, sodass zwar vorübergehende Beachtung, aber kaum langfristige strukturelle Effekte erzielt werden? Diese Fragen verlangen nach empirisch fundierten Antworten, die im dritten Teil des Sonderheftes zusammengefasst werden.

Die GastherausgeberInnen bitten interessierte KollegInnen um die Einsendung einer kurzen Zusammenfassung (maximal 450 Wörter) des geplanten Beitrags bis zum 3. Juli 2015 (per Email an Simon Teune (teune(at)ztg.tu-berlin.de)).

Zeitplan
03/07/15 Einsendung von Zusammenfassungen
08/15 Rückmeldung an die Einreichenden
01/16 Beiträge in erster Fassung
04/16 Gutachten, Kommentare der HerausgeberInnen / evtl. AutorInnenworkshop
06/16 Überarbeitete Beiträge
08/16 Einreichung des Manuskripts

Call for Papers „Riots“ – Arbeitstitel für ein sub\urban Themenheft

Die Konzentration verschiedener sozialer Ungleichheiten macht urbane Räume auf ganz unterschiedliche Weise zu Schauplätzen sozialer Konflikte. Historisch wie aktuell sind sie Austragungsort für Massendemonstrationen und andere Aktionsformen von Protestbewegungen, und immer wieder auch für sogenannte riots: Jugendaufstände in marginalisierten Vierteln europäischer Metropolen, food riots als Proteste gegen steigende Lebensmittelpreise in Städten des globalen Südens und ritualisierte Kämpfe zwischen linken Gruppierungen und staatlichen Ordnungsinstitutionen sind einige Beispiele hierfür. Trotz der unterschiedlichen Kontexte, in denen riots stattfinden, werden ihnen gemeinhin Charakteristika wie Spontanität, Unorganisiertheit und Gewalt zugeschrieben.

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Protestformen und widerständigen Praktiken ist bisher vor allem in der Sozialen Bewegungsforschung zu verorten. Somit stellen Phänomene oder Ereignisse, die sich nicht mit den gängigen Definitionskriterien für neue soziale Bewegungen erfassen lassen, in diesem Rahmen eine analytische Herausforderung dar. So wird kontrovers diskutiert, ob riots überhaupt als politisch gelten können. Daher bleiben sie als Forschungsobjekte tendenziell ausgeschlossen. Zwar gibt es Analysen, die untersuchen, welche Beweggründe Menschen dazu motivieren, an einem riot teilzunehmen und sich damit für eine bestimmte Art der Artikulation im öffentlichen Raum zu entscheiden. Ebenso ist gefragt worden, wie riots diskursiv verhandelt, repräsentiert, vereinnahmt und in Beziehung zu anderen gesellschaftlichen Konflikten gesetzt werden. Aber es bleibt umstritten, was der Begriff riot umfasst, welchen analytischen Mehrwert er hat, und in welchem Verhältnis er zu Begriffen wie „Revolte“, „Aufstand“ oder „Massenprotest“ steht.

Das geplante Themenheft zu riots möchte diese konzeptuelle Offenheit als Chance begreifen, um sich aus verschiedenen theoretischen Perspektiven dem Phänomen kritisch anzunähern. Folgende Fragenkomplexe sollen hierbei als Denkanstöße fungieren:

  • Inwiefern lässt sich der Gegenstand riots definitorisch fassen? Inwiefern handelt es sich bei gewaltvollen Ausschreitungen, Plünderungen und Brandstiftung um zentrale Charakteristika von riots?
  • Können soziale Bewegungen und riots getrennt voneinander analysiert werden? Ist die häufige definitorische Unterscheidung zwischen sozialen Bewegungen als kollektiver, zielgerichteter und nachhaltiger Aktions- und Organisierungsform und riots als punktuelles, emotional initiiertes und in seiner Wirkung destruktives Ereignis zutreffend? Oder ist es eher notwendig zu fragen, wie sich soziale Bewegungen und riots zueinander verhalten, und welche Wechselwirkungen zwischen ihnen bestehen?
  • Handelt es sich bei riots um abgrenzbare Ereignisse, oder sind sie Teil eines umfassenderen Prozesses? Wie stehen riots mit alltäglichen konfliktiven Verhältnissen in Zusammenhang? Inwiefern lassen sich riots aus einer prozess-orientierten Perspektive mit alltäglichen Formen von Widerständigkeit und Protest erklären?
  • Können spezifische Faktoren als ursächlich für die Entstehung von riots identifiziert werden? Wie lassen sich ggf. die Zusammenhänge zwischen sozialer Benachteiligungen, Marginalisierungs- und Exklusionserfahrungen und individueller sowie kollektiver Motivstruktur der Aufständischen fassen?
  • Welche Relevanz hat die Stadt als Sozialraum für soziale und politische Auseinandersetzungen? Welche Rolle spielen die sich in der Stadt räumlich ausprägenden sozialen Ungleichheiten? Wie trägt Urbanität mit ihrer Infrastruktur und ihrer Pluralität zur Herausbildung von Protesten bei? Welche Rolle spielt etwa die Verfügung über Netzwerke und Ressourcen bei der Entstehung von sozialen Bewegungen oder riots?
  • Wie werden riots in der Öffentlichkeit verhandelt? Welche Bedeutungen werden riots in Medien, Politik und Wissenschaft diskursiv zugeschrieben, und welche Verschränkungen bestehen etwa zu Diskursen über benachteiligte Quartiere, Kriminalität oder öffentlicher Sicherheit? In welchem Verhältnis stehen dabei Selbst-Inszenierungen und Fremdzuschreibungen aller beteiligten Akteure? Welche Auswirkungen haben verschiedene gewaltvolle Ausprägungen von Widerstand auf die öffentliche Wahrnehmung und Verhandlung von Protest und dessen Legitimität? Welche Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, Alter sowie Ethnizität werden über riots generell und Gewalt im Speziellen (re)produziert?
  • Wer beteiligt sich auf welche Weise an riots und welche sozialstrukturellen Kategorien sind dabei relevant? Was bedeutet die Gewaltförmigkeit eines riots und die soziale Dynamik, die durch Gewalt produziert wird, konkret für den Ein- und Ausschluss von Teilnehmenden, wenn beispielsweise der rechtliche Status, körperliche Befähigung und soziale Kategorien wie Geschlecht mit berücksichtigt werden?
  • Wie lassen sich riots im Spannungsfeld von (progressivem) sozialem Wandel einerseits und der Stabilisierung bestehender Macht- und Herrschaftsverhältnisse andererseits verorten? Können riots als Ausgangspunkt für die politische Subjektwerdung, für Kollektivierungs- und Organisierungsprozesse marginalisierter Bevölkerungsgruppen dienen? Erweitern sie deren politische Handlungsspielräume und den Zugang zum Diskurs, indem sie Forderungen sichtbar machen, oder ist das Gegenteil der Fall?

Wir bitten um die Einreichung von Abstracts (300 – 700 Wörter) für Aufsätze bis zum 23. Januar 2015. Diese können sich gerne auf eine oder mehrere der hier formulierten Fragenkomplexe beziehen, wir möchten aber auch zu eigenen kritisch-innovativen Ideen und Ansätzen ermutigen. Sowohl theoretisch-methodische Beiträge als auch empirische Untersuchungen sind willkommen. Das Themenheft ist aus globaler Perspektive offen für die Vielfältigkeit des Phänomens riots. Empirische Beispiele aus verschiedenen geographischen Kontexten sowie historische Untersuchungen sind willkommen.

Außerdem bitten wir um Einreichungen für die offene Rubrik „Magazin“. Hier freuen wir uns über Rezensionen, Interviews, photographische Arbeiten, literarische Texte und andere kreative Formate mit Bezug zum Thema riots. Wie in der sub\urban üblich, ist auch eine Debatte geplant, in der mehrere Autor_innen auf einen Text reagieren und dazu Stellung beziehen. Hier soll die Frage diskutiert werden, wie sich der politische Gehalt von riots und urbanen Bewegungen, und deren etwaiges emanzipatives Potenzial fassen lassen können. Wer Interesse hat, sich an der Debatte zu beteiligen, kann sich gerne bei uns melden.

Abstracts sowie Fragen können an folgende Adresse geschickt werden: themenheft_suburban(at)riseup.net

Wir sind gespannt und freuen uns auf eure/Ihre Einreichungen.

Janna Frenzel, Philippe Greif, Fabian Klein, Sarah Uhlmann

Der Call for Papers als pdf-Datei

Britta Baumgarten, Priska Daphi and Peter Ullrich (eds.) (2014): Conceptualizing Culture in Social Movement Research, Houndsmills, Basingstoke: Palgrave Macmillan

Blog post written by Peter Ullrich

Baumgarten et al. 2014Britta Baumgarten, Priska Daphi, and Peter Ullrich have edited a collected volume on cultural analyses of social movements which just came out with Palgrave. The book „Conceptualizing Culture in Social Movement Research“ resulted from several author workshops organized by the editors together with the research network „New Perspectives on Social Movements and Protest“.

In line with the general ideas of the network (bringing state-of-the-art theoretical debate from the social sciences to protest research) they systematicallv address some lacunas in the existing cultural approches to social movements. Many experienced and younger scholars from different countries elaborate specific theories and apply them to the subject of social movement research. Chapters were written by the editors, James Jasper, June Nash, Laurence Cox, Reiner Keller, Jochen Roose, Cristina Flesher Fominaya, Nicole Doerr, Jeffrey Juris, Olga Malets, Sabrina Zajak, and Erik Neveu (table of contents).

Luckily, large parts of the book can be acessed for free on Google Books. It is also possible to buy copies with a discount with this flyer.

The publisher announces it as follows:

Culture has become a prominent concept in social movement research. It is, however, often employed in an unsystematic and limited way. This volume introduces and compares different concepts of culture in social movement research. It assesses advantages and shortcomings of existing concepts and introduces new approaches. In particular, it addresses facets of cultural theory that have hitherto been largely neglected in the literature on social movements. This includes ideas from anthropology, discourse analysis, sociology of emotions, narration, spatial theory, and others. The chapters in this volume address three relationships between social movements and culture: culture as a framework for movements, social movements’ internal culture, and culture and cultural change as a result of social movement activity. For the purpose of making concepts easily accessible, each contribution explains its approach to culture in an understandable way and illustrates it with recent cases of mobilization.

The book already had quite a warm reception. Read what others said about the book:

A valuable and timely contribution. The authors and editors of this terrific volume provide the tools for figuring out how culture matters to movements with a useful conceptual framework and case studies chock-full of theoretical insights. (Francesca Polletta, University of California, Irvine).

In line with the more general cultural turn in the social sciences, this state of the art collection of essays and analyses provides stimulating ideas and insights into theoretical, methodological and empirical aspects of culture in social movements. It is a must for both curious newcomers and experienced scholars working in this field (Dieter Rucht, Prof. em., Free University Berlin and WZB Berlin Social Science Center)/i>.

Titelbild: Performance von Pussy Riot auf dem Roten Platz (Foto: Pussy Riot Blog)
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